Bericht vom Vortrag mit Saba-Nur Cheema am Weltflüchtlingstag
Anlässlich des Weltflüchtlingstages und im Rahmen der Aktionswochen gegen antimuslimischen Rassismus hatte ich als Kreisvorsitzende die Ehre, an einem eindrucksvollen Vortrag von Saba-Nur Cheema im Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport teilzunehmen. Eingeladen hatten das Landesdemokratiezentrum Schleswig-Holstein sowie die Landesbeauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen.
Die Veranstaltung brachte Menschen aus Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft zusammen – mit dem Ziel, ein Thema in den Mittelpunkt zu rücken, das in unserer Gesellschaft leider nach wie vor präsent ist: Muslimfeindlichkeit. Diskriminierung und Ausgrenzung begegnen Muslim*innen in vielen Lebensbereichen – sei es in Bildung, Gesundheitswesen, auf dem Arbeitsmarkt oder im Kontakt mit Behörden.
Saba-Nur Cheema – Politologin, Publizistin und erfahrene Antirassismus-Trainerin – zeigte mit großer Fachlichkeit und Einfühlungsvermögen auf, wie tief verwurzelt und strukturell verankert muslimfeindliche Diskriminierung in Deutschland ist. Besonders eindrücklich fand ich ihre präsentierten Studien zur Darstellung der Wirklichkeit von institutioneller Ausgrenzung – etwa durch fehlende Repräsentanz oder unreflektierte Routinen in Verwaltungen. Ihre langjährige Bildungsarbeit u. a. an der Bildungsstätte Anne Frank unterstreicht, wie entscheidend gezielte Sensibilisierung und politische Bildung in diesem Feld sind.
Was bedeutet das für uns als Grüne im Kreis Rendsburg-Eckernförde?
Muslimfeindlichkeit zeigt sich auch auf kommunaler Ebene – oft leise, aber beständig. In Wohnraum- und Stadtplanung, im Bildungswesen, bei Gesundheitsangeboten oder Verwaltungsprozessen fehlt es vielerorts an einem diversitätssensiblen Blick. Noch mangelt es an konkreten Strategien, um dem strukturell zu begegnen. Umso wichtiger ist es, erste Schritte zu gehen: durch kommunale Aktionswochen, durch Diskriminierungsmonitoring oder durch die gezielte Förderung von Begegnungsräumen. Sichtbarkeit schafft Veränderung.
Ich danke den Veranstalter*innen für diese wichtige Einladung und die Möglichkeit, neue Impulse für unsere politische Arbeit mitzunehmen.
➡️ Bei der kommenden Kreismitgliederversammlung am 5. Juli werde ich im Rahmen der Berichte von diesem Vortrag erzählen – und gemeinsam mit euch die Fragen aufwerfen: Welche Ableitungen ergeben sich daraus für unsere politische Arbeit vor Ort? Welche Ideen haben wir, um das Thema lokal stärker zu verankern?